Nr. 145 - 29.04.24

Schicksalsschläge. Heute jährt sich einer meiner absoluten Tiefpunkte im Leben zum bereits unglaublichen 18. Mal. Die Erinnerung daran, dass ich mein erstgeborenes Söhnchen nur für ein paar Tage kennenlernen und in den Armen halten darf, schmerzt auch heute noch an diesem besonderen Datum. Aber das soll auch so bleiben, denn dieser Schicksalsschlag gehört zu meinem Leben. Genauso wie auch jener in meinem Teenager-Alter, als mein Vater ebenso viel zu jung und völlig überraschend aus gesundheitlichen Gründen von dieser Welt abberufen wird. Geburtstage und Todestage von diesen beiden engsten Familienmitgliedern, welche doch noch so viel Lebenszeit vor sich gehabt hätten, werden immer speziell bleiben. So schwierig diese Zeiten damals sind, so intensiv ist seither mein Leben. Unser Leben. Zusammen mit meinem Herzensmenschen, welcher mich genau in diesem unglaublich herausfordernden jugendlichen Alter kennenlernt. Und zusammen mit unseren beiden nachfolgenden Kids, welche sich danach zu uns gesellen. Wir sind oft und viel und gerne unterwegs, stets beim Einsammeln von gemeinsamen Erlebnissen. Denn sollte jemals das Schicksal wieder zuschlagen, so kann uns diese Erinnerungen und Momente miteinander niemand mehr nehmen.

In den vergangenen paar Monaten hat nun das Schicksal im engsten und engen Freundeskreis gleich zweimal zugeschlagen. Wiederum viel zu früh, völlig unfassbar und entsprechend unglaublich schmerzvoll. Als leidgeprüfter Mensch mit ähnlichen Erfahrungen nehmen mich diese Schicksale sehr mit und ich versuche, zu unterstützen und begleiten, wo möglich und wo erwünscht. Gerade die erste Zeit, wenn das Leben so überraschend komplett auf den Kopf gestellt wird, das Fassungslose akzeptiert werden und der Alltag irgendwie weitergehen muss, die Rahmenbedingungen neu sortiert werden sollen, viele herausfordernde Fragen im Raume stehen, ist es für die Angehörigen einen energieraubenden Kraftakt sondergleichen. Da mag jemand mit Erfahrung im Trauerprozess eine gute Stütze sein und vorallem auch Zuversicht spenden. Zumindest habe ich selber es damals so erlebt. 

Irgendwann nach der ersten schweren Zeit bin ich trotz allem jeweils wieder an einem Punkt angekommen, mein Leben geniessen zu können – ganz bewusst, Tag für Tag, im Hier und Jetzt. Wer mich kennt, der weiss, in die Zukunft träumen ja, in die Zukunft weit im Voraus hineinzuplanen hingegen liegt mir nicht. Denn, Schicksalsschläge kann jeden und immer wieder treffen, und verändern alles.